Die Haltung der Schweiz zu Cannabis, insbesondere in Bezug auf CBD und Hanf, ist im Vergleich zu vielen anderen europäischen Ländern ausgesprochen liberal, obwohl sie immer noch eine strenge Politik gegenüber Freizeit-Cannabis verfolgt. Hier finden Sie einen detaillierten Überblick über die bestehenden Vorschriften, aktuelle Gesetzesänderungen und den Status von inhalierbaren CBD-Produkten:
Cannabis- und Hanfvorschriften
- Entkriminalisierung kleiner Beträge:
- Umsetzung: Seit dem 1. Oktober 2013 ist der Besitz von bis zu 10 Gramm Cannabis durch Personen ab 18 Jahren in der Schweiz entkriminalisiert. Bei Besitz unterhalb dieser Grenze wird ohne Strafregistereintrag eine Geldstrafe von 100 CHF geahndet und keine strengere Strafe verhängt.
- CBD und Hanf mit niedrigem THC-Gehalt:
- Änderungen der Verordnung: Das Schweizer Recht erlaubt den Verkauf und Konsum von Cannabisprodukten mit einem THC-Gehalt von weniger als 1 %. Dies ist ein milderer Grenzwert im Vergleich zum EU-Grenzwert von 0,2 % THC. Diese seit mehreren Jahren geltende Regelung hat zu einem florierenden Markt für Cannabis mit niedrigem THC-Gehalt geführt, das häufig als CBD-Cannabis vermarktet wird.
- Industrielle Nutzung: Der Hanfanbau ist für industrielle und landwirtschaftliche Zwecke legal, sofern der THC-Gehalt die 1 %-Grenze nicht überschreitet.
Medizinisches Cannabis
- Eingeschränkte medizinische Verwendung: Die Verwendung von medizinischem Cannabis ist erlaubt, jedoch stark eingeschränkt. Für die Verwendung von Rezepten mit mehr als 1 % THC müssen Patienten eine Sondergenehmigung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) einholen, was in der Vergangenheit umständlich und auf sehr wenige Fälle beschränkt war.
Jüngste gesetzgeberische Versuche
- Pilotprojekte für Freizeit-Cannabis:
- Im September 2022 startete die Schweiz eine Testphase, die es mehreren Städten, darunter Basel, ermöglicht, legal und kontrolliert Cannabis für den Freizeitgebrauch zu verkaufen. Ziel dieser Pilotprojekte ist es, wissenschaftliche Daten über die Auswirkungen der Legalisierung auf Konsumgewohnheiten und die öffentliche Gesundheit zu sammeln, die möglicherweise Einfluss auf umfassendere Gesetzesreformen haben könnten.
- Bewegung hin zu einem breiteren Zugang:
- Im Jahr 2021 schlug die Schweizer Regierung außerdem Änderungen vor, um den Zugang zu medizinischem Cannabis zu erleichtern, und schlug vor, dass die Verschreibung von Cannabis-Medikamenten erleichtert werden sollte, ohne dass eine Ausnahmegenehmigung des BAG erforderlich wäre. Der Vorschlag zielt darauf ab, den Zugang der Patienten zu den benötigten Behandlungen zu vereinfachen.
Inhalierbare CBD-Produkte
- Rechtlicher Status von Verdampfern:
- Inhalierbare CBD-Produkte wie Verdampfer sind in der Schweiz legal, sofern sie weniger als 1 % THC enthalten. Der Markt für solche Produkte ist relativ offen, da verschiedene CBD-Öle, Vape-Säfte und verwandte Produkte sowohl in Geschäften als auch online weit verbreitet sind.
Die Cannabis-Politik der Schweiz weist eine Mischung aus fortschrittlichen Standpunkten, insbesondere in Bezug auf CBD und Cannabis mit niedrigem THC-Gehalt, sowie strengen Kontrollen des Freizeitkonsums auf. Laufende Pilotprojekte und Gesetzesanpassungen deuten jedoch auf eine mögliche Verschiebung hin zu stärker liberalisierten Cannabisgesetzen in der Zukunft hin.